Google Analytics ist tot – lang lebe Google Analytics

Seit 2005 können Unternehmen, Vereine und Private den Traffic auf ihrer Webseite kostenlos mit Google Analytics messen und auswerten. Mit einem Markanteil von über 80 Prozent ist Google Analytics das mit Abstand meistgenutzte Webanalyse-Tool und soll nach Schätzungen auf über der Hälfte aller Webseiten weltweit integriert sein. Nach 18 Jahren wird nun mit der vierten Version fast alles neu.

Für Suchmaschinenoptimierung (SEO), die Analyse von Webseiten und deren Inhalte sowie für die Messung von Kampagnen ist Google Analytics seit Jahren ein sicherer Wert. Als Google 2019 ankündete, dass eine neue Version veröffentlicht wird, realisierten noch die wenigsten, wie gross diese Umstellung sein wird.  Nach mehreren Verschiebungen in den letzten Jahren wurde die Umstellung nun vollzogen. Die bisherige Google-Analytics-Version «Universal Analytics» sammelt seit dem 1. Juli 2023 keine Daten mehr.

Google machte diesen radikalen Schnitt, damit es die Datenstruktur von Grund auf erneuern konnte und sich so viele neue Türen öffnen. Dank einem geräte- und plattformübergreifenden Tracking können neu auch Daten von Apps gemessen und mit jenen der Website verglichen werden. Während in der alten Version der Fokus bei Sitzungen und Seitenaufrufen lag, liegt dieser neu auf dem Nutzen und dessen Ereignissen.So werden per Standard – bei der richtigen Implementierung von Google Analytics 4 – diverse Ereignisse wie zum Beispiel Scrollvorgänge und Klicks auf externe Links gemessen.

Stark verändert hat sich auch die Benutzeroberfläche. Diese wirkt zwar moderner und aufgeräumter, bietet aber gleichzeitig viel weniger Standard-Berichte. Viele Bezeichnungen, an die man sich in den letzten Jahren gewöhnt hat, lauten nun anders. Immerhin können eigene Berichte erstellt werden, diese sind allerdings in den Konfigurationsmöglichkeiten noch stark eingeschränkt. Es ist davon auszugehen, dass Google Analytics das Angebot in den kommenden Monaten und Jahren laufend weiterentwickelt und so die eine oder andere Schwachstelle eliminiert.

Unsere Einschätzung

Google hat mit GA4 einen riskanten Schritt unternommen. Mit den neuen Datenschutzgesetzen in Europa und der Schweiz wird sich die eine oder andere Organisation überlegen, ob dies nicht der richtige Moment für eine Alternative zu Google Analytics ist. Erst recht, weil man bei der Datensammlung sowieso von vorne beginnen muss und die Oberfläche von Google Analytics sich komplett verändert hat.

Wir sind trotzdem überzeugt, dass Google Analytics weiterhin eine zentrale Rolle bei Webanalysen spielen und auch in Zukunft den Markt klar anführen wird. Dank der Kompatibilität mit dem Schweizer Datenschutzgesetz (mit den richtigen Konfigurationen), den verschiedenen Verbindungen zu anderen Google-Tools (z.B. Google Search Console) und der weiterhin kostenlosen Nutzung hat Google Analytics diverse Vorteile gegenüber anderen Webanalyse-Tools.

Die heutigen Schwächen von Google Analytics 4, die vor allem in der Ausgabe der Daten zu finden sind, lassen sich mit Hilfe anderer Tools gut umgehen. Für unsere Kunden erstellen wir u.a. mit dem Google Looker Studio individualisierte und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Analysen und Reportings. Denn Daten sammeln ist das eine, sie zu interpretieren und zu verstehen, um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, das andere. Voraussetzung dafür ist die enge Zusammenarbeit zwischen der Viva-Beratung und der Viva-Redaktion.

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